Schon zum 30-jährigen Bestehen der Wittenberger Bereitschaft im August 2022 wurde der frisch gewählte Landrat Christian Müller eingeladen, um die renovierten Räumlichkeiten aber auch die Frauen und Männer, die sich ehrenamtlich in der Bereitschaft engagieren, kennenzulernen. Aufgrund der Vielzahl an Terminen, kurz nach Amtsantritt, konnte Müller an der Veranstaltung leider nicht teilnehmen. Umso mehr Zeit brachte er aber am 05. Januar 2023 mit, nachdem Bereitschaftsleiter der DRK Bereitschaft Wittenberge Ronny Bosse ihn erneut einlud. Mit dabei waren auch der stellvertretende Leiter und Gründungsmitglied Jürgen Jahnke sowie Öffentlichkeitsmitarbeiter René Brands aus dem Hauptamt.
Landrat Müller leitete die Gesprächsrunde authentisch und sympathisch ein, indem er davon sprach Grenzen zu überwinden und sich Zeit zu nehmen, um die Menschen hinter den Begriffen DRK, Bereitschaft und Ehrenamt kennenzulernen. Es gehe vielmehr darum, sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen und Prozesse zu erleben sowie zu verstehen, als nur offizielle Reden beizutragen. Müller erläutert, dass entspannte Gespräche bei einem Dienstabend ihm mitunter lieber sind, als geplante Termine in der Öffentlichkeit, die einem engen Zeitkorsett unterliegen.
Nachdem Bereitschaftsleiter Ronny Bosse erläuterte, wie die multifunktionalen Räumlichkeiten in der Bernard-Remy-Str. in Wittenberge Einsatz finden und welchen Aufgaben das Ehrenamt sich regelmäßig stellen muss, ergänzte Müller, dass von allen Seiten in Bezug auf eine Zusammenarbeit auch nach wie vor Verständnis geschaffen werden muss. So darf nie vergessen werden, dass die Ehrenamtler Erste-Hilfe-Kurse, Sanitätsabsicherungen, Versorgungsaufträge usw. stets neben ihrer Hauptarbeit unentgeltlich ableisten und oft auch Vor- und Nachbereitungen getroffen werden müssen. Andererseits muss aber auch, in Zusammenhang mit Ämtern und Behörden, Verständnis aufgebracht werden, weil auch hier Menschen hinter den Schreibtischen sitzen, die Zeit benötigen, um Anträge und Förderungen zu bearbeiten.
Dass Fördermittel gebraucht werden und auch immer wieder Menschen, die sich ehrenamtlich beteiligen und dort Hilfe leisten, wo sie direkt gebraucht wird, ist jedoch keine Frage.
Im Gespräch erörterte man somit auch Ideen, wie ehrenamtliche Strukturen, auch über das DRK hinaus, sich gemeinsam positionieren können und welche Möglichkeiten es gibt, mehr an die Öffentlichkeit zu gehen und so ggf. auch schon Schulen einzubinden. Themen wie Katastrophenschutz, Blutspende, Rettungsdienst und Erste-Hilfe bieten natürlich nicht nur ehrenamtliche Chancen, sondern auch Optionen in der Berufswahl.
Landrat Müller betonte, dass er gern Ansprechpartner für Kooperationen ist, bietet dem DRK dort Hilfe an, wo er sie auch leisten kann. So soll am 16. September 2023 bspw. der Prignitztag von 10-18 Uhr in Perleberg stattfinden, an dem sich neben einem geplanten Programm auch Kreisvereine vorstellen und präsentieren können, um ins Gespräch zu kommen, zu informieren und vielleicht sogar Interessierte werben zu können. Darüber hinaus, so Müller, sei es wichtig, auch die Gemeinschaft zu fördern, Kontakte zu knüpfen und Partnerorganisationen zu finden, die sich künftig stützen und fördern.
Müller zeigte sich dankbar für die Arbeit, die ehrenamtliche Mitarbeitende täglich leisten und auch wir sind dankbar für den ehrlichen und konstruktiven Austausch. Wir freuen uns auf eine starke Zusammenarbeit von der in erster Linie auch unsere Region profitieren soll.